Theater der Unterdrückten – Netzwerktreffen

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Die Aktionstheatergruppe Halle organisiert vom 21. bis 23.10.2011 ein bundesweites Treffen von engagierten Anwender_innen der Methoden und Techniken des „Theater der Unterdrückten“ in Halle. Das Theater der Unterdrückten nutzt die Kraft des darstellenden Spiels zur Diskussion und Veränderung gesellschaftlicher Zustände und Realitäten auf der Bühne. Im Rahmen dieser Veranstaltung finden öffentliche Aufführungen, Vorträge und Projektvorstellungen statt.Der Eintritt ist frei, über Spenden werden wir uns aber natürlich freuen. Also fühlt euch herzlich eingeladen zu folgenden Veranstaltungen!

 

Freitag, 21.10.2011 um 20.30 Uhr in der theatrale (Waisenhausring 2):

Aufführung: X-leben soll schöner werden X-leben – eine Stadt in Sachsen-Anhalt. Laura, Kathi und Paul möchten etwas bewegen und ein Kulturzentrum eröffnen. Manchen Leuten in X-leben passt das gar nicht. Ein Nachbar und seine Anhänger haben ihre eigenen Vorstellungen von einem schönen X-leben und werden aktiv. Wie reagieren die Menschen in X-leben? „X-leben soll schöner werden“ ist ein Forumtheaterstück, mit dem wir Fragen stellen und Diskussionen anregen wollen. Wir suchen den Dialog mit dem Publikum und laden ein, sich in die Handlung einzumischen. Das Stück wurde gemeinsam mit einer Gruppe junger Menschen im Rahmen eines Miteinander e.V./ TheaterDialog- Projekts entwickelt. Im Oktober und November 2011 finden mehrere Aufführungen in Sachsen-Anhalt statt, unter anderem in Halle, Quedlinburg, Halberstadt, Wanzleben, Salzwedel und Kalbe/Milde.

[ www.miteinander-ev.de & www.domino-x.de/theaterdialog Kontakt: x-leben.info@gmx.de Gefördert von der Europäischen Union im Rahmen des Programms „Fundamental Rights and Citizenship“ mit europäischen Partnern in Italien, Spanien und Frankreich.]

 

Samstag 22.10.2011 ab 17.00 Uhr in der Reilstraße 78:

17.00 Uhr: Das unsichtbare Theater – ein Vortrag von Henry Thorau “Das Unsichtbare Theater gilt als eines der provokativsten Kapitel von Augusto Boals Theater der Unterdrückten. Anders als das Forumtheater findet es nicht im Theater statt, sondern greift direkt in die Wirklichkeit ein, wobei die „Zuschauende” nicht wissen, dass sie selbst Teil und “Teilnehmende” einer Theaterszene sind. In dem kurzen Referat soll über die Entstehung des Unsichtbaren Theaters berichtet sowie über seine Möglichkeiten als politisch gesellschaftliche Aktionsform diskutiert werden.

19.00 Uhr: „Passt oder passt nicht?“ Jugendgruppe Kuringa Wedding (Berlin) Bänker_innen, Erzieher_innen, Ministerpräsident_innen und Minister_innen zerbrechen sich die Köpfe und besetzen den öffentlichen Raum mit ihren Reden über Integration im heutigen Deutschland. Jetzt ergreifen junge Berliner_innen das Wort und erklimmen die Bühne, um auszudrücken, was sie darüber denken und um neue Räume für eine Diskussion zu erobern, an der alle teilnehmen können. Samir ist einer dieser jungen Berliner, Sohn von Einwanderern, geboren im Wedding, der täglich mit Problemen aufgrund seines Äußeren konfrontiert wird, dass ihn in den Augen vieler als “Ausländer” klassifiziert. Der Junge fragt sich, welche Beziehung er zu dem Land hat, in dem er geboren ist und nun schon 16 Jahre lebt. Die Diskussionen über Integration und die Zukunft Deutschlands verlassen die Zeitungsseiten und Fernsehbildschirme und erscheinen mitten im Klassenzimmer, neue Fragen mit sich bringend, für Samir, seine Kollegen und während der Forumsession auch für das Publikum.

21.00 Uhr: Projektvorstellung von Stephan Antczack „Die Theaterwerkstatt „MutProbe“ des Vereins NACOA Deutschland e.V. gibt es seit 2008. Der Verein versteht sich als Interessensvertretung für Kinder aus suchtbelasteten Familien und hat Partnerorganisationen in den USA und UK. Er veranstaltet alle zwei Jahre eine große Open-Space- Strategiekonferenz, die sich sowohl an Betroffene, als auch an Profis aus der Suchtprävention, sowie an Mitarbeiter_innen aus Gesundheits- und Bildungswesen richtet. Die Theaterwerkstatt „MutProbe“ fand bisher ein bis zweimal jährlich an einem Wochenende in Berlin statt. Werkzeuge des ‚Theaters der Unterdrückten‘, dienen der Erforschung von Interventionsstrategien. Bei persönlicher Betroffenheit wirken sie gleichsam heilend.